Archiv

Artikel Tagged ‘Köln’

GDC Europe 2010 Report

As always we have done a small report on GDC Europe 2010 (the main partner event of EGDF).

Here you can find some lines:

16:45-17:35, Tuesday 17

th of August: C. Coutier A Challenging Production: Heavy Rain

The task of developing an original and innovative game such as Heavy Rain, brought many challenges to the production management. In this session, C. Coutier explored the particular difficulties that he encountered as lead producer of the Heavy Rain project. As mentioned above, Coutier pointed out the difficulties associated with rely on the creative vision of one person, namely David Cage. The difficulty here was that due to the innovative nature of the project, all creative design was placed in the hands of Cage, in a dictatorial situation. Thus, the production team had to learn to trust Cage’s judgement and creative impulses. Also a challenge in the production of Heavy Rain was the studios decision to rely on outsourcing. Due to the massive, narrative game world, the creation of all the locations and settings involved a massive amount of time consuming work. In order to speed up production and keep on schedule, it was decided to have third party developers create many of the environments found in the game. Key here was clear communication and efficient instruction. Without these two factors, the act of outsourcing would have most likely created more work than it saved. Lastly, Coutier discussed the importance of having powerful, versatile and easy to use tools so that the team could concentrate on producing the final product and implementing Cage’s vision, rather than mucking about sorting out how to work productively. In short, while Heavy Rain was an extraordinarily challenging project, it has also turned out to be highly rewarding and the entire production team is proud of the final product.

17:45-18:35, Tuesday 17

 

th of August: M. Behrmann European Technology Support for Game Development

This session was aimed at game developers, who are interested in participating in EU funded collaborative research projects. The opportunities to receive research and development funding through programs like Framework Seven were presented by Dr. Behrmann and his panellists. Game developers from Europe can participate in these programs and finance parts of the technology, but unfortunately few actually are aware of the possibilities. It is little known, but game developers are ideally situated to be eligible for European subsidies, as they are content driven small medium enterprises

In the first part of the session, the role of NEM initiative and thematic aspects of the Framework Seven program relevant for game developers was explained. Here, Dr Halid Hrasnica, explained what the Networked and Electronic Media Initiative actually is all about. Essentially, it is a combined effort of many IT firms to coordinate and network the next generation of computational products, in order to make network technologies transparently integrated into everyday life. It covers Portable and interoperable networking, Multi-content communications, Adaptive content delivery, e-Government, e-Health, e-Learning, e-Gaming, e-Friends, e-Fun, Interactive entertainment and Digital cinema. The second part of the session illustrated examples of game related research projects which are currently ongoing from a networked media perspective. Fred Hasson discussed the CNG Project, Martin May talked about the NaDa Project and Jonathan Freeman introduced the Games@Large project.

 

 

par excellence. The session also spent time highlighting upcoming work programs which are likely to be of interest to European game developers.

The whole report you can find here GDCEurope 2010

Messestandort Deutschland in Gefahr ?

Der folgende Artikel wurde 2007 für GAME FACE geschrieben. Er ist nie veröffentlicht worden, denn die Zeitschrift wurde dann verkauft und eingestellt. Ich würde diesen Artikel heute auch nicht mehr so schreiben, die Entwicklung verlief anders. Insoweit ist dieser Artikel heute nur noch als zeitgeschicktliches Dokument relevant:

Artikel Game Face. Kommentar

Messestandort Deutschland in Gefahr ?

Bereits seit Jahren halten sich Gerüchte, dass die Games Convention in Leipzig nicht mehr in Leipzig stattfinden soll. Aus Sicht eines Verbandsgeschäftsführers der Entwicklerseite ist diese Debatte wenig hilfreich. Zunächst sei angemerkt, dass eine Messe relativ unabhängig von der Arbeit des Bundesverbandes sein sollte. Eine Messe ist ein Ort des Begegnens innerhalb einer Branche und als solche sollte sie auch verstanden werden. Die Games Convention in Leipzig hat sich – und das ist ungewöhnlich – als eine Messe etabliert, die verschiedene Geschäftsbereiche innerhalb der Branche abbildet.

Zunächst ist natürlich das Geschäft zwischen den Einzelhändlern und den Konsumenten zu sehen: Konsumenten aus der Region Leipzig besuchen die Messe um sich über neue Computerspiele zu informieren. Als zweiten Bereich hat sich das Verhältnis Publishern und Einzelhändlern bzw. Großhändlern etabliert: Publisher stellen neue Produkte vor, die – insbesondere im Weihnachtsgeschäft – hervortreten können bzw. sollen.

Aus der Sicht des Entwicklerverbandes ist jedoch der dritte Bereich außerordentlich wichtig. Dieser Bereich betrifft das Verhältnis zwischen den Publishern auf der einen und den Entwicklern auf der anderen Seite. Die Entwickler haben die Möglichkeit, neue Projektideen und Prototypen den Publishern vorzustellen und so zur Weiterentwicklung ihrer Projekte zu kommen. Für alle drei Bereiche ist die Games Convention sehr gut geeignet. Sie kann heute als europäische Leitmesse bezeichnet werden. Insgesamt verschwimmen dieser Bereiche etwas, da immer mehr Entwickler direkt publishen und damit unmittelbar mit den Konsumenten in Kontakt treten.

Wie ist es dazu gekommen? Wir erinnern uns: Vor einigen Jahren war London der zentrale Messestandort für die Games- Branche in Europas im b-to-b Sektor. Aber London wollte mehr: Die Mitarbeiter der ehemaligen ECTS verstritten sich mit dem Eigentümer der ECTS, der amerikanischen Firma CMP und machten sich selbstständig. Sie veranstalteten gleichzeitig am anderen Ende von London ihre eigene Computerspielemesse, die EGN. Dieser Londoner „Messekrieg“[1] im Spätsommer 2004 führte dazu, dass die wesentlichen Vertreter U.S. amerikanischer Publisher Leipzig als Alternativstandort für ihre einmal jährliche Reise nach Europa als Alternative wählten. Sie wollten nicht Partei ergreifen müssen. In jenem Jahr ist Leipzig zu dem geworden was es bis heute ist. Wir sollten also nie vergessen, dass Leipzig nur durch Zufall zum zentralen europäischen Entwicklerstandort wurde.

Leipzig hat weniger mit dem Erfolg des Messegeländes oder dem dort beschäftigten Team zu tun als mancher annimmt (obwohl vom dortigen Team bislang keine Fehler gemacht wurden, was schon eine Leistung ist). Deutschland insgesamt als Messestandort ist ja eher unwahrscheinlich, da hier nicht die wesentliche Industrie beheimatet ist. Durch die Veranstaltung der GCA und die Ausrichtung des deutschen Standes auf der GDC ist die Leipziger Messe auch innerhalb Deutschlands gut auf die Spieleindustrie eingerichtet.

Aktuell flammt diese Debatte wieder auf. Was geschieht 2009? Eines ist klar: Leipzig, die Stadt, (nicht GC oder GCDC) ist die international bekannte Marke. Das gilt insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen im internationalen Umfeld (z.B. kleinere Entwickler und Publisher aus Nordamerika).  Die Veranstaltung ist nicht ohne Veränderungen transferierbar. Verschiedene Großstädte in Deutschland versuchen aktuell mit verschiedenen Methoden die Games Convention zu ergattern. Dabei wollen sie eine wachsende Industrie in ein größeres Messezentrum holen. Grundsätzlich ist das nachvollziehbar. Aber in einem „Entwicklungs – Entwicklerland“ Deutschland ist das eher Ausdruck von Selbstüberschätzung. Deutschland hat sehr viel Glück gehabt die europäische Leitmesse für Computerspiele zu beherbergen und wir sollten alles tun, dass dieser Zustand so lange wie möglich beibehalten wird, denn er nützt uns allen sehr. Jede Veränderung kann aber auch eine Veränderung der gesamten europäischen Messebalance nach sich ziehen; ihre Auswirkungen bergen für den Messestandort Deutschland insgesamt hohe Risiken. 

Diese Befürchtungen gelten vor allem für das Verhältnis zwischen Entwicklern und Publishern. Bei relativ günstigen Hotelmietpreisen und vergleichsweise günstigen Standmietpreisen ist das Businesscenter auf der Games Convention stets ein voller Erfolg. Wird man das in Städten wie München, Frankfurt oder Köln wiederholen können? Das ist unsicher. Es kann auch sein, dass die b-to-b Kontakte – wenn Leipzig nicht mehr ist – in anderen Ländern Europas abgewickelt werden. Orte wie Lyon, London, Cannes, Paris, Amsterdam oder Malmö und andere stehen schon in den Startlöchern.

Jedenfalls die GCDC, die Games Convention Developers Conference, sollte man als Kompromiss in Leipzig belassen und mit ihr das b-to-b Businesstreffen, das ja besondere Bedeutung hat, zu einer Businessmesse ausweiten. Dann könnte auch eine Lösung für den größeren Ansturm auf den Retailbereich in einer anderen Stadt gefunden werden.  Ansonsten besteht eine reelle Gefahr um den Messestandort Deutschland insgesamt. Als Leo Kirch, der mächtige aber umstrittene Medienmogul aus München vor einigen Jahren Insolvenz anmelden musste, wurde er mit den Worten zitiert: „Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen“. Das wird man, so fürchte ich, bei einem Wechsel des Messestandortes innerhalb Deutschlands auch sagen müssen. Es kann gut gehen, aber das Risiko ist sehr hoch. Und: In der Kontrolle haben wir es letztlich alle nicht.


[1] Vgl.  http://de.wikipedia.org/wiki/European_Computer_Trade_Show